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Erinnerungen werden wach

Am 3.August 2016 besuchten wir die Schlossfestspiele in Zwingenberg am Neckar. Jahre nach ihrem talentierten Auftritt als Lily La Rose in unserer Dramagroup-Version von Cats in Koblenz, Siegen, Norwich und Letchworth bewunderten wir Ann Mandrella als Lucy Harris zusammen mit ihrem Ehemann Drew Sarich in der Musicalaufführung Jekyll und Hyde. Es war ein bezauberndes Erlebnis! Am Ende durften wir als Zuschauer dieses Foto machen.

Doris und Julia Haß

Premiere der neuen Produktion am 30.4.2013

Swing Along With Me

Pygmalion

Pygmalion – ein Name, der seit der Antike sowohl die Mythologie als auch die Realität beschäftigt.
Historisch belegt ist er als Name eines Königs auf Zypern, aber berühmt wurde er durch Ovids Metamorphosen, in denen ein zyprischer Künstler namens Pygmalion geschildert wird. Dieser gestaltet eine weibliche Elfenbeinstatue und verliebt sich so sehr in seine Galatea, dass Aphrodite sie zum Leben erweckt.

Seitdem haben sich Kunst und Wissenschaft, speziell in Epochen des gesellschaftlichen Umbruchs, mit diesem Wunschdenken vieler Menschen beschäftigt.

So auch die Drama Group, die G.B.Shaw's Komödie “Pygmalion” 100 Jahre nach ihrer Uraufführung 1913 im Wiener Burgtheater neu bearbeitet. Schon G.B.Shaw veränderte sein Stück, das vor allem vom Rollenverständnis von Mann und Frau handelt, mehrfach.

Der Titel unseres Lustspiels “Swing Along With Me – Pygmalion” spricht die Titelfigur direkt an. Kokett schaut uns eine junge Frau auf einer Schaukel aus dem Plakat an.

Wer ist sie? Kleid und Hut deuten auf eine vergangene Zeit. Ihre Lebenslust lädt den Betrachter ein, mit ihr wie Effi Briest durch die Lüfte zu schwingen.

Da sind die Herren G.B.Shaw und W.Shakespeare, aber beim Namen wird Pygmalion genannt.

So taucht er in Shakespeare's “The Taming Of The Shrew” als Petruchio des 16. Jahrhunderts in Padua oder als Prof.Henry Higgins am Anfang des 20.Jahrhunderts in London, z.B. In “ My Fair Lady” , auf.

Und was erfahren wir über die junge Frau auf der Schaukel?
Offensichtlich liebt sie die Leichtigkeit eines Vogels und möchte Pygmalion auf ihrem Flug in die Ungebundenheit des Himmels entführen. Ist sie das Objekt eines wissenschaftlichen Experiments und einer Wette, oder gar die Suffragette, die der Gesellschaft einen Fußtritt gibt, um neuen Schwung zu erhalten?

In unserer Komödie folgt Eliza Doolittle ihrem Charakter und nutzt die ihr gebotenen Bildungschancen. Niemand kann ihr Verstand, Erkenntniskraft, Intellekt oder Kreativität absprechen.

Eliza schlägt bei Shakespeare nach.

Sie entpuppt sich als Person, die ihrem versnobten
Sprachwissenschaftler Paroli bieten kann.

The Skin Of Our Teeth

Die neue Produktion der Drama Group “Why Go On?” basiert auf “The Skin Of Our Teeth”. Thornton Wilder schrieb dieses skurrile Theaterstück als Menschheitsrevue 1941, kurz vor dem Eintritt seines Heimatlandes Amerika in den Zweiten Weltkrieg. Im deutschsprachigen Raum wurde die Komödie “ Wir sind noch einmal davongekommen” vor allem in den Nachkriegsjahren populär.
Schaut man sich in der heutigen Zeit die Weltnachrichten an, so glaubt man, unsere Produktion könnte nicht aktueller sein. Eiszeit – Sintflut – Krieg und andere Katastrophen werden von einer 5000 Jahre alten Familie Antrobus in tragisch-komischen Szenen überlebt.
Da sich das menschliche Wesen nicht ändert, auch wenn sich die sozialen Formen und Denkweisen wandeln, können sich im “Jetzt” auf der Bühne Vergangenheit und Gegenwart ineinander verzahnen. So treten zusammen mit Mammut und Saurier Moses und Homer auf. Im bitterkalten August suchen sie Zuflucht im Heim der amerikanischen Familie in New Jersey. Obwohl alles aus den Fugen geraten ist, hält die Familie an ihrer Sisyphosarbeit unerschütterlich fest. 5000 Jahre schweißen zusammen.
Der Weltuntergang wird gerade noch einmal verschoben. Wird die amerikanische Familie immer gewinnen?
“Sie können nach Hause gehen, wir werden ewig weiterspielen.” ist Sabinas optimistische Botschaft. Die Geschichte der Menschheit beginnt immer wieder von vorn.
“Das Gedächtnis der Menschheit für gerade überstandene Schrecken ist erstaunlich kurz.” bilanziert Bertolt Brecht.
The Show Must Go On.

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